Besuch der Ausstellung „ArchiVision“ in der Tchoban Foundation in Berlin

Im Rahmen unseres monatlich stattfindenden „Out of Office“ haben wir am Freitag, 30. Juni 2023 die Ausstellung „ArchiVision“ anlässlich des 10-jähriges Bestehens des Museums für Architekturzeichnung besucht.

In einer Zeit, in der die Architekturzeichnung vom digitalen Entwurfsprozess abgelöst zu werden scheint, ist die Tchoban Foundation gegründet worden.

Das Museum wurde im Juni 2013 auf dem Pfefferbergareal in Berlin Prenzlauer Berg eröffnet und präsentiert zum Jubiläum Architekturzeichnungen aus eigenen Beständen. Werke aus den Sammlungen der Tchoban Foundation und ihres Stifters Sergei Tchoban, einem leidenschaftlichen Zeichner und Sammler von Architekturzeichnungen, lassen die offensichtlich unbegrenzten künstlerischen Möglichkeiten der Architekturdarstellung Revue passieren.

Mit dem Erwerb einer Zeichnung von Pietro di Gottardo Gonzaga wurde 2001 der Grundstein für seine Sammlung gelegt. Inzwischen umfasst sie zahlreiche Blätter aus verschiedenen Epochen, von Meisterzeichnungen aus dem 16. Jahrhundert bis zu Werken zeitgenössischer Architekten – von Jacques Androuet du Cerceau über Hubert Robert, Sir John Soane, Karl Friedrich Schinkel, Frank Lloyd Wright bis Lebbeus Woods.

Zum Eigentum der Stiftung gehören dagegen Zeichnungen und Visionen aus der Feder international führender Architekten des 20. und des 21. Jahrhunderts, wie Aldo Rossi, Gottfried Böhm, Zaha Hadid, Frank Gehry, Alexander Brodsky, Moon Hoon oder Steven Holl.

Das Museum präsentiert sich als viergeschossiger Massivbau mit einem gläsernen Staffelgeschoss. Die auffällige Brandwandbebauung schließt eine Zeile typischer Berliner Altbauten ab. Der aufgesetzte Glaskörper kragt etwa einen Meter aus; in den darunter liegenden Geschossen bilden geschlossene Erker abwechselnd auf der Straßen- und der Hofseite Auskragungen in unterschiedlichen Winkeln. Oberhalb der tiefen Eingangsnische schafft eine große, verglaste Loggia die einzige transparente Öffnung in der Betonfassade.

Gefärbter Beton und Glas bilden die Fassaden des Gebäudes, eine Kombination, die unter verschiedenen Aspekten kontrastreich und vielschichtig ist. Sowohl die plastische Gestaltung des Betons als auch seine Herstellung und der konstruktive Einsatz sind bemerkenswert und prägen neben der Kubatur das außergewöhnliche Erscheinungsbild des Museums. Die geschlossene Gebäudeoberfläche ist dekoriert mit stark vergrößerten Fragmenten architektonischer Skizzen in Reliefform. Die überdimensionierten Linienzeichnungen verweisen auf die Nutzung des Gebäudes als Ausstellungsort und Archiv. An vielen Stellen im Inneren des Museums kehren die Gestaltungselemente der Fassade wieder und manifestieren den Designcode des Hauses; diesem Prinzip folgen auch die eigens entworfenen Türbeschläge.

Durch eine große, tief kannelierte Holztür gelangt der Besucher in das Museumsfoyer, das mit großformatigen handgeschnitzten Wandtafeln und Einbauten aus Nussbaumholz auf die Wirkung von Architekturzeichnungen einstimmt. Im ersten und zweiten Obergeschoss sind Kabinetträume geschaffen worden, die ein ungestörtes Studium der Werke ermöglichen und das schädigende Tageslicht fernhalten. Eine großzügig verglaste Loggia im zweiten Obergeschoss bietet dagegen Gelegenheit für eine Unterbrechung des Rundgangs. Im dritten Obergeschoss befindet sich das Archiv der Stiftung. Das hinter einer Ganzglas-Doppelfassade größtenteils transparente Staffelgeschoss gibt einen ungehinderten Blick auf das lebendige Altbauumfeld am Teutoburger Platz frei. Es dient als Büro und Besprechungsraum der Museumsdirektion.

Die beträchtliche Sammlung der Stiftung dient als Grundlage für die Forschung an der Geschichte und dem Wesen der Architekturzeichnung. Darüber hinaus bietet eine umfangreiche Präsenzbibliothek mit dem Schwerpunkt Architekturzeichnung Experten und interessierten Besuchern die Möglichkeit zur Recherche.

Erklärtes Ziel der Stiftung ist vor allem, die fantastischen und emotionsgeladenen Welten der Architekturzeichnung in Ausstellungen einer breiten Öffentlichkeit näherzubringen.

Wir danken für die interessante Führung durch dieses inspirierende Gebäude und seine vielseitige, geschichtsträchtige Sammlung.

Auf die nächsten zehn Jahre.

http://www.tchoban-foundation.de/

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